Herzrasen, Atemnot, Appetitverlust, Schwäche und geistige Verwirrung: So beschrieben Schweizer Ärzte im 17. Jahrhundert jene rätselhafte Erkrankung, von der vor allem Söldner in der Fremde betroffen waren. Morbus Helveticus – die Schweizerkrankheit. Eine medizinische Diagnose für ein Gefühl, das hier seinen Namen bekam: Heimweh.
Heute steht Heimweh nicht mehr im medizinischen Lexikon, ist aber fest in unseren Vorstellungen verankert. «Heimat» wurde lange völkisch-national angeeignet, mit Landschaft, Nation und Reinheit verknüpft und durch Abgrenzung gestützt. Doch Heimat ist mehr als dieses enge Verständnis. Sie kann aus der Bindung an einen Berg, ein Dorf oder ein Haus entstehen, ebenso aus Sprache, Fürsorge und gemeinsamen Erfahrungen. Heimat kann verloren gehen, sich verschieben, neu aufgebaut werden; sie entsteht dort, wo Bindungen bestehen, zu Orten wie zu Menschen. Mit Feingefühl und Empathie untersuchen die Künstler:innen der Ausstellung dieses vielschichtige Thema.
Die Cantonale Berne Jura ist ein Zusammenschluss von elf Ausstellungsinstitutionen, die in einer gemeinsamen Jahresausstellung das Kunstschaffen der Kantone Bern und Jura präsentieren. Die kantonsübergreifende Ausstellung findet seit 2011 jährlich statt und wird seit 2012 vom Verein Cantonale organisiert und getragen.
Dieses Jahr stellen folgende Kunstschaffende in der Kunsthalle Bern aus:
Tania Al Farouki, Nasrin Amiri Ramsheh, Livio Casanova, Chun Chen, Carla Blanca Corminboeuf, Rhoda Davids Abel, Beth Dillon, Garance Finger, Christina Gähler, Guadalupe Ruiz, Margaux Huber, Anna Jaun, Lorena Lira, cassiane c. pfund, Andrea Cindy Raemy, Michal Florence Schorro, Anouk Sebald, Ruven Joas Stettler
Kunsthalle Bern Jury:
Claudia Heim (Kuratorin der Ausstellung, Kunsthalle Bern)
iLiana Fokianaki (Direktorin, Kunsthalle Bern)
Larissa Platz (Kuratorin und Kulturwissenschaftlerin)

