Gala Porras-Kim

Die Kunsthalle Bern freut sich, die extensive Installation The Motion of an Alluvial Record von Gala Porras-Kim (*1984 in Bogotá, Kolumbien) zu präsentieren. Das Werk besteht aus einem «atmosphärischen Pavillon», in dem Klimabedingungen mit hoher Luftfeuchte und Wärme kontrolliert nachbildet sind. Das freistehende Holz-Glas-Modul ähnelt damit einem Treibhaus und kann durch magnetisch verschlossene Plastiktüren betreten werden. Im Inneren zeigt sich in einer offenen Vitrine eine Zusammenstellung von lebendigem Material, wie Lehm, Sediment und Schlick aus den Feuchtgebieten der Yucatán-Halbinsel, das im Zusammenspiel mit Wasser und der Luftfeuchtigkeit die zyklische Zeitvorstellung der Maya reflektiert. Die Installation stellt gängige museale Klimakonzepte auf den Kopf, indem sie den Raum nicht trocknet, sondern in eine tropische Umwelt verwandelt – ein «nasses Archiv», in dem das Material lebendig bleibt und museale Sterilität hinterfragt wird. Damit setzt Porras-Kim den institutionskritischen Ansatz ihrer künstlerischen Praxis fort: Sie untersucht, wie Objekte durch klimatisierte Räume geformt werden und konzipiert Kunst als sensorisches Medium, das sowohl physisch als auch historisch und performativ erfahrbar wird.

Das Werk The Motion of an Alluvial Record wurde für den Ausstellungsraum Storefront for Art & Architecture in New York entwickelt und war 2024 dort zu sehen.